Coach Josip Bosnjak zurück bei der MJC

Es ist eine erfreuliche Nachricht: Josip Bosnjak kehrt zum Trierer Jugend-Basketball zurück! Neben den bereits für die MJC als U10 und U12 Trainer tätigen Lena Müller, Elia Ros Cutrinas, Jochen Schuler, Luzia Monz, Nils Ellwart und Antony Gipson, übernimmt er ab der kommenden Saison als Trainer die Jüngsten bei der MJC Trier – und fängt damit noch mal ganz von vorne an.

Der Name Bosnjak ist in der Region Trier ganz eng mit der Entwicklung von Basketballtalenten verknüpft. Da ist etwa der spätere Nationalspieler Maik Zirbes zu nennen oder Kilian Dietz, der lange Spieler der Gladiators Trier in der 2. Bundesliga war. Bosnjak hatte maßgeblichen Anteil an ihrer Karriere.

Sein Leben ist seit Jahrzehnten  mit dem Basketball verbunden. Als Zwölfjähriger fing Bosnjak damit in seiner Heimat, die damals noch Jugoslawien hieß, an. Sehr schnell fing er für diese Sportart Feuer. Drazen Petrovic, der bis heute allgemein als der beste europäische Basketballer aller Zeiten gilt, „war das große Idol aller Basketballer in Jugoslawien“, erzählt Bosnjak. Von großem Ehrgeiz getrieben, schaffte es Bosnjak schnell in die zweithöchste Liga des Balkanstaates und war dort für Bosna Sarajevo aktiv.

Unter dem Eindruck des Bosnienkrieges ging es für ihn im November 1992 zu Tante und Onkel nach Hamburg: „Mein erster Weg dort war zum Sportverein und zum Basketball.“ Schnell kam 1993 der Ruf seines ehemaligen Trainers Miroslav Ragg, der ihn schon in Jugoslawien gecoacht hatte.

So kam Bosnjak nach Wittlich, das bis heute seine zweite Heimat ist, und wo er sich sehr wohlfühlt. Beim Wittlicher TV und schließlich bei Regionalligist TuS Treis-Karden gehörte er zu den besten Aufbauspielern der Liga. Dank seiner außergewöhnlichen Spielübersicht soll er seinerzeit auch das Interesse des damaligen Basketball-Bundesligisten TVG Trier geweckt haben.

„Schon immer“, habe er Interesse an einer Trainertätigkeit gehabt. Und das hat er auch nach mehr als 20 Jahren als erfolgreicher Coach nicht verloren. Ganz besonders stolz ist er auf seine Erfolge im Jugendbereich. Besonderen Stellenwert haben hier die Siege bei den deutschen Pokalmeisterschaften mit der U18 des SFG Bernkastel und besagtem Maik Zirbes und der Pokalsieg mit der U16 der MJC, unter anderem mit Rupert Hennen und Luca Breu, die beide den Sprung in die Trierer Bundesligamannschaft schafften. „Ich habe bis heute noch Kontakt zu fast allen meinen Jugendspielern“, und das ist ihm fast ebenso wichtig wie der sportliche Erfolg.

Vor einigen Jahren, als das Angebot der Gladiators kam, sich im Leistungs-Nachwuchsbereich zu engagieren, wagte er den Schritt zum Profitrainer. Die Zusage seines Arbeitgebers, wann immer er es möchte, wieder vollumfänglich in seinen Job im Anlagenbau zurückkehren zu können, machte seine Entscheidung leichter. „Es war eine gute Erfahrung“, urteilt Bosnjak, der sich nach der Zeit bei den Gladiators entschied, wieder zu seiner regulären Arbeit zurückzukehren und die Trainertätigkeit wie früher nebenamtlich weiterzuführen.

In Koblenz sollte er versuchen, die Mannschaft aus der Regionalliga in die Bundesliga zu führen. Das misslang. Über die Umstände, die letztlich zur Trennung führten, will er nicht sprechen. Doch Fakt war, dass er „erst einmal keine Lust mehr auf Leistungsbasketball“ verspürte. „Es kribbelt aber immer noch“, muss er zugeben und will wieder etwas von „unten“, sprich im jüngeren Basketballalter, aufbauen. Aufgrund der guten Zusammenarbeit in früheren Jahren habe er der MJC gerne die Zusage gegeben: „Ich freue mich auf die nächsten Jahre.“

Was ein junger Spieler mitbringen muss, um erfolgreich auf Korbjagd gehen zu können? Da muss der erfahrene Coach länger überlegen: „Erforderlich ist ein ganzes Paket. In erster Linie ist es wohl die unbedingte Liebe zu diesem Sport.“ Basketball, besonders im ehemaligen Jugoslawien, war für ihn auch eine Lebensschule. „Die soziale Kompetenz, zu der eine Mannschaftssportart verhilft ist mir sehr wichtig.“

Deshalb gibt er Jugendspielern den Tipp, sich darüber bewusst zu sein, „dass man alles, auch die schulischen Belange, unter einen Hut bringen muss, wenn man gut werden will. Es geht in einer Sportkarriere nicht immer nur aufwärts. Rückschläge sind normal und machen einen nur stärker“.

Josip Bosnjak kann es nach Corona-Pause kaum erwarten, wieder mit den Kids in der Halle zu trainieren.

Sein erstes Training für alle Kinder der U10 (Jahrgänge 2012 und jünger) findet am Freitag, 25. Juni 2021, um 18 Uhr in der MPG/AVG-Halle in der Sichelstraße 3 statt.

Das erste U12 Training (Jahrgänge 2010 und 2011) mit Josip findet, entgegen der Information in der Presse, gemeinsam mit dem zweiten U12 Trainer und Bereichsleiter für die männliche Jugend, Jochen Schuler (siehe auch Beitragsbild), am kommenden Dienstag, 22. Juni 2021, um 18 Uhr ebenfalls in der MPG/AVG-Halle in der Sichelstraße 3 statt.